Samtfußrübling

Flammulina velutipes

(Curtis) Singer 1951

Der Samtfußrübling (Flammulina velutipes) ist ein typischer Pilz des Spätherbstes und Winters. Er übersteht auch Frostperioden und macht das Pilzesammeln selbst im Winter zu einem großen Vergnügen, zumal die gelben Hüte auf totem Laubholz schon von weitem leuchten.

Eine kleine Gruppe des Samtfußrüblings (Flammulina velutipes) auf einem toten Laubholzast.
Eine kleine Gruppe des Samtfußrüblings (Flammulina velutipes) auf einem toten Laubholzast.

Beschreibung

Die hellgelb, orangegelb bis Rostorange gefärbten Hüte sind durchscheinend gerieft oder ungerieft. Sie haben Durchmesser von 1-6 cm.

 

Die Lamellen sind cremefarben bis blaßgelb. Der Stiel ist braun und feinsamtig, an der Stielbasis oft gelb aufhellend.

 

Das Fleisch der Hüte ist elastisch, das der Stiele zäh. Das Sporenpulver ist weiß, die Sporen haben Abmessungen von 7-10 x 3-4 µ.

Vorkommen

Von Ende Oktober bis Anfang März als Saprophyt auf noch stehendem oder liegendem Totholz von Laubbäumen, besonders Weide (Salix) oder Pappel (Populus). Meist büschelig wachsend, in Mitteleuropa weit verbreitet und häufig.

Ähnliche Arten

  • Weißblättriger Samtfußrübling (Flammulina fennae), eßbar
  • Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), giftig
  • Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides), eßbar

 

Die Schwefelköpfe sind meist gut vom Samtfußrübling zu unterscheiden: sie wachsen nur auf toten Nadelhölzern (meist Stümpfe und tote Wurzeln, die sich noch in der Erde befinden): der giftige Grüne Schwefelkopf nur auf Kieferntotholz (Pinus), der eßbare Rauchblättrige Schwefelkopf auf Fichte (Picea).

 

Darüber hinaus ist der Samtfußrübling jedoch auch frosthart und kann auch nach längeren Frostperioden weiterwachsen, während sich die Schwefelköpfe spätestens nach dem ersten Frost in einen matschigen Haufen graubraun-grünlicher Pilzleichen verwandeln.

Systematik

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Speisewert

Der Pilz ist eßbar. Er ist in Japan der am häufigsten angebaute Speisepilz nach dem Shiitake.

 

Der Pilz ist frosthart und kann problemlos eingefroren werden. Verwendet werden nur die Hüte, die zähen Stiele können allenfalls getrocknet und gemahlen als Pilzpulver zum Würzen von Soßen und Speisen dienen.

Andere Namen

Synonyme:
Agaricus velutipes Curtis, Fl. Londin. 2: tab. 213 (1782)
Collybia eriocephala Rea, in Smith & Rea, Trans. Br. mycol. Soc. 3(1): 46 (1908) [1907]
Collybia veluticeps Rea, Trans. Br. mycol. Soc. 1(4): 157 (1901) [1899-1900]
Collybia velutipes (Curtis) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zwickau): 116 (1871)
Collybia velutipes (Curtis) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zwickau): 116 (1871) subsp. velutipes
Collybidium velutipes (Curtis) anon.
Gymnopus velutipes (Curtis) Gray, Nat. Arr. Brit. Pl. (London) 1: 605 (1821)
Myxocollybia velutipes (Curtis) Singer, Annls mycol. 41(1/3): 116 (1943)
Myxocollybia velutipes (Curtis) Singer, Schweiz. Z. Pilzk. 17: 72 (1939)
Pleurotus velutipes (Curtis) Quél., Fl. mycol. France (Paris): 334 (1888)

Japan:
Japan:

Enokitake, Enoki

Weblinks

Einzelnachweise

  • [1] E. Gerhardt, Der große BLV Pilzführer (2011), 160 f., ISBN 9783835406445

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