Gelblicher Haarstäubling

Trichia varia

(Pers.) Pers. 1794

Der Gelbliche Haarstäubling (Trichia varia) ist ein Vertreter der Schleimpilze, die bis vor wenigen Jahrzehnten noch verschiedentlich den Pilzen, mitunter aber auch dem Tierreich zugeordnet wurden.

 

Die kleinen amöboiden Schleimpilze leben und bewegen sich bei günstigen Witterungsbedingungen (Feuchtigkeit) das Jahr über unerkannt und unentdeckt in ihrem Substrat (Laub- und Nadelstreu, Rindenmulch, kompostierendes Holzmehl morscher Äste und Stämme usw.) und vereinigen sich erst kurz vor der Sporenbildung (Fruktifikation) zu größeren Plasmodien. Sie bilden dann durchaus pilzähnliche Sammelfuchtkörper (Stromata) aus, die ortsgebunden sind und der Fortpflanzung dienen.

Beschreibung

Vorkommen

Die Fruchtkörper von Trichia varia fand ich bisher ausschließlich an liegendem Totholz von Laubbäumen, z.B. Grauerle (Alnus languinosa) in fortgeschrittenen Morschegraden. Auffälligerweise werden meiner Beobachtung nach ausschließlich von Weißfäule-Erregern zersetzte Stämme besiedelt, die sich bereits in fortgeschrittenen Zerfallsstadien befinden. Da die Myxomyceten selbst wohl nicht am Abbau des Totholzes beteiligt sind bleibt nur der Schluß, daß sie auf diesem Substrat aber wenigstens ihr bevorzugtes Nahrungsspektrum (Hefen und andere niedere Pilze, Bakterien usw.) finden.

 

Die Fruchtkörper finden sich in der kalten Jahreszeit von etwa Mitte November bis Ende Februar und überstehen Frostperioden meiner Beobachtung nach schadlos.

Ähnliche Arten

In sehr jungen Stadien ähnelt Trichia varia von der Farbe, dem besiedelten Substrat und der äußeren Anmutung der Kolonien her etwas der Zerfließenden Gallertträne, die ebenfalls auf entrindetem Laub- (allerdings mitunter auch Nadel-) Holz vorkommt. Dabei muß man beachten, daß es sich hier um Formen im Millimeterbereich (etwa 1-3 mm) handelt, die ohne Lupe kaum zu differenzieren sind.

 

Die Zerfließende Gallertträne bildet jedoch polster- bis kissenförmige Fruchtköper ("plattgedrückte" Formen) auf dem Substrat aus, während Trichia un- bzw. kurz gestielte Tropfenformen auf dem Substrat ausbildet.

 

Mit der Reife der Fruchtkörper von Trichia wird die Gattung jedoch unverwechselbar: neben noch geschlossenen tropfenförmigen Fruchtkörpern sind solche mit abgesprengtem "Deckel" zu beobachten, die kleinen Sektschalen ähneln und mit wollig-fädigen Strukturen gefüllt sind. Die Kolonien reifer, bereits aufgeplatzter Fruchtkörper sehen manchmal wie Honigwaben aus, nur das sie rund und nicht sechseckig sind.

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