Schrad. 1794
Der Gallertfleischige Fältling (Merulius tremellosus) macht seinem Namen alle Ehre: sein Fleisch ist gummiartig elastisch und so mancher Pilzsucher nimmt den schwabbeligen Gesellen verwundert in Augenschein. Mit seiner fleischrosa Farbe und seiner gekröseartig gewundenen Unterseite erweckt er im Zusammenhang mit seiner Konsistenz unangenehme Assoziationen...
Der Pilz bringt einjährige Konsolen hervor, obwohl er auch resupinat auf seinem Substrat vorkommen kann. Die halbkreisförmigen, teils dachziegelartig übereinander geschichteten Konsolen sind 4-15 x 2-4 cm groß und 1-3 mm dick. Die Oberfläche und die Ränder der Konsolen sind fein behaart und fühlen sich samtig an, sind weißlich bis blaßrosa, während die gewunden geaderte Unterseite meist kräftiger rosa oder gelblich bis orange gefärbt ist. Die gallertartigen Fruchtkörper sind elastisch-weich.
Von September bis Dezember als Saprophyt an Totholz und Stümpfen von Laubholz, besonders Rotbuche (Fagus sylvatica), Birke (Betula), Pappel (Populus), nur selten auf Nadelhölzern.
Gallertfleischiger Fältling
(Merulius tremellosus)
Schrad. 1794
TAXON | GBIF (deutsch) | GBIF (wiss.) | IF (deutsch) | IF (wiss.) |
Reich | Pilze | Fungi |
Pilze |
Fungi |
Stamm | Basidienpilze | Basidiomycota |
Basidienpilze |
Basidiomycota |
Unterabteilung | Ständerpilze | Agaricomycotina | ||
Klasse | Hutpilze | Agaricomycetes |
Hutpilze |
Agaricomycetes |
Ordnung | Blätterpilze | Agaricales |
Porenpilze |
Polyporales |
Familie |
Fältlinge, Kammpilze |
Meruliaceae |
||
Gattung | Fältlinge | Merulius |
Fältlinge |
Merulius |
Art | Gallertfleischiger Fältling | Merulius tremellosus |
Gallertfleischiger Fältling |
Merulius tremellosus |
Merulius tremellosus Schrad., Spicil. fl. germ. 1: 139 (1794)
Datum der letzten Einsichtnahme GBIF data collection: 15.12.2011
Datum der letzten Einsichtnahme im Index fungorum: 15.12.2011
Der Pilz ist ungenießbar.
Im Jahr 2006 wurde von schwedischen Wissenschaftlern über einen Fall schweren Immunversagens beim Menschen, ausgelöst durch eine Infektion mit Merulius tremellosus, berichtet.[1] Es war die erste derartige bei einem Menschen diagnostizierte Infektion.
Synonymy:
Merulius imbricatus Balf.-Browne, Bull. Br. Mus. nat. Hist., Bot. 1(7): 192 (1955)
Phlebia tremellosa (Schrad.) Nakasone & Burds. [as 'tremellosus'], Mycotaxon 21: 245 (1984)
Sesia tremellosa (Schrad.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 2: 870 (1891)
Xylomyzon tremellosum (Schrad.) Pers., Mycol. eur. (Erlanga) 2: 30 (1825)
[1] V. Friman, M. Gisslen, S. Nikkari, J. Stenlid, E. Chryssanthou, B. Petrini, A fatal case of severe immunodeficiency associated with disseminated Merulius tremellosus infection, Scandinavian Journal of Infectious Diseases, Vol. 38, No. 1. (January 2006), pp. 76-78, doi:10.1080/00365540510037966
[2] E. Gerhardt, Der große BLV Pilzführer für unterwegs (2011), 682 f.
[3] T. Læssøe, Pilze (2006), 228 (als Phlebia tremellosa)