Hut: Anfangs gewölbt, später zunehmend flach ausgebreitet bis leicht mittig niedergedrückt, kirschrot, in späteren Stadien mit gerieftem Hutrand. Die Huthaut ist glatt und glänzend und nur bei feuchtem Wetter etwas schmierig. Hut Ø 4 bis 10 cm.
Stiel: Weißer, zylindrischer Stiel mit festem Stielfleisch, querbrüchig wie bei allen Täublingen. Stiel Ø 1 bis 2 cm, Stielhöhe 5 bis 8 cm.
Lamellen: Die weichen weißen bis cremefarbenen, mäßig eng stehenden Lamellen sind oftmals gegabelt und frei stehend oder ausgebuchtet am Stiel angewachsen.
Fleisch: Das weiße Fleisch nimmt in älteren Stadien zunehmend einen rosaroten Farbton an.
Geruch: obstartig
Geschmack: brennend- scharf
Sporen: blaß ockerfarben
Von Juli bis November als Mykorrhizapilz von Nadelbäumen, vor allem Kiefern und Fichten, aber auch Rotbuchen und Birken. Oft auf sauren und nassen Böden. Im gemäßigten Klima der Nordhalbkugel weit verbreitet und häufig.
Kirschroter Speitäubling
(Russula emetica)
(Schaeff.) Pers. 1796
Reich | Pilze | Fungi |
Stamm | Basidienpilze | Basidiomycota |
Klasse | Ständerpilze | Basidiomycetes |
Ordnung | Sprödblättler | Russulales |
Familie | Täublingsartige | Russulaceae |
Gattung | Täublinge | Russula |
Art | Kirschroter Speitäubling | Russula emetica |
Russula emetica (Schaeff.) Pers., Observ. mycol. (Lipsiae) 1: 100 (1796)
Hinweis: Zur Systematisierung der Artikel auf dieser website werden die Taxonomie-Datenbanken des Global Biodiversity Information Facility network (GBIF) genutzt.
Der Kirschrote Speitäubling ist (nicht tödlich) giftig, aber er kann sehr ernste Magen-Darm-Probleme bereiten (gastrointestinales Syndrom), woraus bei ungünstig vordisponierten Personen durchaus lebensbedrohliche Zustände resultieren können. Innerhalb einer Stunde nach Verzehr treten dann Bauchschmerzen und Brechdurchfälle auf, die nur symptomatisch mit Aktivkohle behandelt werden können.
Vom Verzehr ist deshalb dringend abzuraten. Allerdings ist der Pilz so außerordentlich scharf, daß Menschen mit halbwegs gesundem Verstand und intakten Geschmacksnerven ihn niemals freiwillig verzehren würden, so daß eine Vergiftung mit dem Kirschroten Speitäubling ein eher hypothetisches Ereignis bleiben dürfte. Auch die Russen, die dafür bekannt sind, so gut wie jeden Pilz zu verarbeiten, äußern sich sehr zurückhaltend zur Verwendung des Speitäublings in seinen verschiedenen Arten (z.B. Kirschroter oder Kiefernspeitäubling (Russula emetica) und Buchenspeitäubling (Russula nobilis).
Wenn überhaupt, wird der Pilz 20 min abgekocht, das Kochwasser weggeschüttet, die Pilze werden abgespült und als geringer Bestandteil einer größeren Menge von Mischpilzen eingesalzen oder siliert. Der Aufwand ist derart hoch, das ihn der Nutzen nicht rechtfertigt, zumindest nicht in Mitteleuropa, wo man nicht lebensnotwendig auf derartige Nahrungsergänzung angewiesen ist.
Synonymy:
Agaricus emeticus Schaeff., Fung. Bavar. Palat. 4: 9
(1774)
Agaricus linnaei var. emeticus (Schaeff.) Fr., Observ. mycol.
(Havniae) 1: 67 (1815)
Russula clusii sensu Cooke; fide Checklist of
Basidiomycota of Great Britain and Ireland (2005)
Agaricus emeticus Schaeff., Fung. Bavar. Palat. 4: 9
(1774) var. emeticus
Russula emetica var. gregaria Kauffman, Publications Mich. geol. biol.
Surv., Biol. Ser. 5 26: 152 (1918)
Russula gregaria (Kauffman) Moënne-Locc. & Reumaux, Les Russules
Émétiques, Prolégomènes à Une Monographie des Emeticinae d'Europe et d'Amérique du Nord (Bassens): 237 (2003)
Kiefern-Speitäubling
The Sickener
Russule émétique
Colombina rossa
Сыроежка жгучеедкая, Сыроежка рвотная
Gołąbek wymiotny