Pilzbestimmung

Nichts ist so menschlich, wie die Neugier. Es ist eines der höchsten Güter der Menschheit, daß sie stets nach weiteren Erkenntnissen strebt.

 

Und so möchte man auch in der geheimnisvollen Welt der Pilze Klarheit haben und strebt danach, über seine Funde Kenntnis zu erlangen.

 

Doch wer seine Pilzfunde wirklich sicher einordnen will, muß einiges an Arbeit und Aufwand auf sich nehmen:

 

  • Man braucht Zugang zu verläßlicher, umfangreicher Bestimmungsliteratur. Zwei, drei populäre Pilzbestimmungsbücher reichen nicht, oft werden nur die gängigsten (speisewürdigen oder giftigen) Großpilze beschrieben, der eigene Fund ist selten in dieser einfachen Bestimmungsliteratur aufzufinden.
  • Recherchen im Internet können wertvolle Tips zur Pilzbestimmung liefern, wenn man die richtigen Suchbegriffe verwendet. Hilfe zur Auswahl dieser Suchbegriffe siehe unten.
  • Zur sicheren Bestimmung unbekannter Pilzarten ist das Sammeln einer Vielzahl von Informationen nötig, die zwar aufwendig, vor Ort aber einfach durchzuführen ist. Dafür halte ich eine Checklist zur Pilzbestimmung zum Dowload für Sie bereit.
  • Beachten Sie stets: die Prüfung der Eßbarkeit unbekannter Pilzarten verlangt ein hohes Maß von Verantwortung! Bestimmung unbekannter Pilzarten anhand von Bestimmungsbüchern, Bestimmungsportalen im Internet usw. bietet immer ein gewisses Restrisiko. Sie sollten nur Pilzarten verzehren, die Sie sicher kennen!

 

Der Pilzfund

Das Wichtigste beim Pilzfund ist: Zurückhaltung!

 

Bitte einen Pilz nicht gleich ausreißen, sondern zuerst die Gesamtsituation erfassen. Bevor der Pilz überhaupt berührt wird, sollte folgende Checklist abgearbeitet werden:

 

  1. Halten Sie die Metadaten ihres (unbekannten) Pilzfundes fest. Datum, Uhrzeit und Ort des Auffindens. In Wäldern geben die Gemarkungssteine der Jagen oder lokal typische Ortsbezeichnungen einen Anhalt. GPS-Daten können hier sehr nützlich sein.
  2. Beschreiben Sie das Umfeld ihres Pilzfundes: Laub-, Nadel- oder Mischwald, Waldrand, Lichtung, Wege, Wiesen, Äcker, Ödflächen usw.
  3. Halten Sie bei bodenständigen Pilzen durchaus die Flora der Umgebung fest, insbesondere die Arten von Bäumen, Büschen und Sträuchern, die eventuell als Mykorrhiza- (Symbiose-) Partner in Frage kommen.
  4. Halten Sie fest, auf welchem Substrat der jeweilige Pilz wächst: Boden (Bodenart), lebendes oder totes Holz (Baumart), Laub- oder Nadelstreu, Tannen- oder Kiefernzapfen, Wiese, Dung, Kompost usw. Um das Substrat, auf dem der Pilz wächst zu ermitteln kann es nötig sein, diesen auszugraben. Siehe Pkt.
  5. Wenn Ihr Fund ein Einzelfund ist, können Sie natürlich nur diesen bewerten. Hilfreicher für die Pilzbestimmung sind jedoch Situationen, in denen man Pilze offensichtlich gleicher Art, aber unterschiedlichen Alters nebeneinander findet. Hier sollte man junge, erwachsene und alte Exemplare bewerten und die Unterschiede in Form, Farbe  und andere Eindücke festhalten. Die Pilzbestimmung ist dann immer anhand adulter (ausgewachsener), aber nicht zu alter Exemplare vorzunehmen. Alternativ ist es möglich, einen zu bestimmenden Pilz über einige Tage in seinem Wachstumsfortschritt zu dokumentieren. Die Lebensdauer von Pilzen kann allerdings von wenigen Stunden (wie z.B. einige Tintlingsartige) bis zu vielen Monaten (z.B. Holzkeulen) zählen. Mit der Zeit gewinnt man Erfahrung und bekommt ein Gespür dafür.
  6. Fotografieren Sie den Pilz. Zunächst in seiner natürlichen Situation (am besten von mehreren Seiten, aus unterschiedlichen Entfernungen und bei unterschiedlicher Beleuchtung. Fotografieren Sie auch junge und alte Exemplare, um die Unterschiede in der Pilzentwicklung zu dokumentieren.

Suche in frankies.jimdo

Tipp: Deine Webseite ohne Werbung:

Upgrade zu JimdoPro

Änderungen dieser Seite abonnieren.
Datenschutz
powered by
ChangeDetection